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Battenberg-Kuchen: europäische Geschichte aus der britischen Backstube

Der Battenberg-Kuchen ist dank des Schachbrettmusters und einer leckeren Marzipandecke ein Hingucker.

Battenberg-Kuchen mit Schachbrettmuster und eine Tasse Tee.
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Der schöne Battenberg-Kuchen fällt auf: Angeschnitten ähnelt er einem Schachbrett. Er wird aus zwei Biskuitstangen gefertigt, von der eine rosa eingefärbt ist. Sie werden mit Aprikosenmarmelade zusammengehalten und mit einer dünnen Marzipanschicht ummantelt. So entsteht ein eleganter und dennoch verspielter Kuchen, der zu allen Anlässen passt.

Battenberg-Kuchen – oder doch Mountbatten-Kuchen?

Die Entstehungsgeschichte des auffälligen und saftigen Kuchens schickt uns auf eine Reise durch europäische Adelshäuser im späten 19. Jahrhundert. Damals heiratete Prinzessin Viktoria von Hessen-Darmstadt, Enkelin der berühmten Queen Victoria von Großbritannien, den Prinzen Ludwig Alexander von Battenberg. Die hübsche Prinzessin galt zeit ihres Lebens als sehr intelligent und gebildet. Auch ihr Ehemann brachte es weit: Als Erster Seelord bekleidete er die ranghöchste Stellung in der Marine.

Die Ehe galt als glücklich. Ob der Battenberg-Kuchen, der eigens für ihre Hochzeit kreiert wurde, also Glück bringt? Der Name jedenfalls geht auf eine Kleinstadt in Nordhessen zurück, dem Sitz des mittelalterlichen Adelsgeschlechts, aus dem der Prinz stammte. Im Zuge des Zweiten Weltkriegs verzichtete dieser auf seine deutschen Titel. Und so wurde aus Battenberg Mountbatten. Sein Enkel Prinz Philip von Griechenland, der später die Königin Elisabeth II. heiratete, nahm ebenfalls diesen Namen an.

Die Hochzeit, auf der der Battenberg-Kuchen erstmals serviert wurde, hat also den Verlauf der europäischen Geschichte geprägt. Und auch bei dir in der heimischen Backstube wird er ein Erfolg sein. Denn er begeistert nicht nur mit seiner ungewöhnlichen Optik, sondern auch mit seinem fruchtigen Geschmack und seiner weichen, saftigen Textur.

Hast du Lust auf noch mehr Kuchen aus dem britischen Königshaus? Dann probiere den Victoria Sponge Cake! Wenn du einen gepflegten, britischen Nachmittagstee trinken möchtest, dürfen natürlich klassische Scones nicht fehlen. Weniger elegant, aber trotzdem klassisch britisch ist unser Fisch in Bierteig mit Erbsenpüree.

Battenberg-Kuchen mit Schachbrettmuster und eine Tasse Tee.

Battenberg-Kuchen

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Vorbereitungszeit 45 Minuten
Zubereitungszeit 20 Minuten
Gesamtzeit 1 Stunde 5 Minuten
Portionen 1 Kuchen

Kochutensilien

  • 1 Backform 20 x 20 cm

Zutaten
  

  • 150 g Zucker
  • 150 g Butter
  • 4 Eier
  • 140 g Mehl
  • 1 Prise Salz
  • 1 TL Backpulver
  • 3 Tropfen Lebensmittelfarbe orange
  • 3 Tropfen Lebensmittelfarbe rot
  • 150 g Aprikosenkonfitüre
  • 300 g Marzipanrohmasse weiß
  • ein paar Zuckerperlen rosa

Zubereitung
 

  • Heize den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vor.
  • Verquirle Zucker und Butter in einer Schüssel. Rühre nach und nach die Eier unter.
  • Siebe Mehl, Salz und Backpulver dazu. Vermische alles so lange, bis ein geschmeidiger Teig entsteht.
  • Teile die Masse in zwei gleich große Teile. Einen Teil färbst du mit der Lebensmittelfarbe orange, den anderen rosa.
  • Gib den einen Teig seitlich in die Form und lege den anderen Teig daneben. Streiche alles glatt und backe ihn im Ofen für etwa 20 Minuten.
  • Löse ihn aus der Form und lass ihn abkühlen. Schneide ihn danach längs in 4 Teile, sodass du 2 Teigstangen pro Farbe hast.
  • Erwärme die Konfitüre und streiche die Teigstangen damit auf allen Seiten ein. Setze sie dann so zusammen, dass im Querschnitt ein Schachbrettmuster entsteht.
  • Rolle das Marzipan auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche gleichmäßig aus. Lege sie über den Kuchen und bedecke ihn damit vollständig. Entferne das übrige Marzipan.
  • Drücke mit der Kante eines Gegenstands, z.B. eines Tortenspachtels, ein Karomuster auf die Oberfläche. Drücke eine Zuckerperle in die Ecken der Linien.