Die Spargelsaison ist in vollem Gange. Das heißt, wir schlemmen uns durch die weißen und grünen Stangen, was das Zeug hält. Soeben haben wir uns gemeinsam eine große Portion weißen Spargel gekocht, so richtig schön klassisch mit Sauce hollandaise und neuen Kartoffeln. Doch schon der erste Bissen enttäuscht: Der Spargel schmeckt bitter. Wie kann das denn sein? Und müssen wir uns nun Sorgen machen oder kann man bitteren Spargel essen? Und können wir das beim nächsten Mal verhindern?
Bitteren Spargel essen: Mythen und Fakten
Bitteres Gemüse ist grundsätzlich eine Gefahr, denken viele. Schließlich sind Bitterstoffe in der Pflanzenwelt gerne mal ein Zeichen dafür, dass man etwas schleunigst ausspucken sollte. Viele denken bestimmt direkt an bittere Zucchini, die aufgrund von Curcubitacin nicht nur ungenießbar, sondern auch giftig sind. Oder bittere Kürbisse, bei denen die gleiche Regel gilt: Ein bitterer Geschmack bedeutet, das Gemüse ist reif für die Tonne. Warum sollte also nicht auch bitterer Spargel gefährlich sein?
Um diese Frage zu beantworten, schauen wir uns zunächst einmal die Spargelpflanze selbst an: Wie du bestimmt schon weißt, ist das, was wir als Spargel essen, der Spross einer Pflanze. Sobald die Pflanze ihren Kopf aus der Erde steckt, wird sie gestochen, also abgeerntet. Eigentlich brutal. Aber nur so kann man ihn essen. Sobald er ausgewachsen und wunderschön fedrig ist, schmeckt er nicht mehr und wird faserig. Dazu kommt, dass tatsächlich ein Pflanzenteil von Spargel leicht giftig ist: seine Beeren. Die bildet er jedoch erst nach der Blüte aus, wenn er sein essbares Stadium lange überschritten hat.


Warum Spargel bitter schmeckt, hat also nichts mit Giftstoffen zu tun. Er ist nicht mit Zucchini oder Kürbis verwandt und enthält daher kein Curcubitacin. Schmeckt er trotzdem bitter, liegt das in den meisten Fällen daran, dass er zu nah am Wurzelstamm gestochen wurde. Wie bei vielen Pflanzen enthält auch die Spargelwurzel Bitterstoffe, die bei unsauberer Ernte auch in den Stangen vorhanden sein können. Um die Frage zu beantworten, ob du bitteren Spargel essen kannst: Ja. Ob du das willst, ist eine andere Frage.
Was tun, wenn der Spargel bitter schmeckt?
Jetzt weißt du, warum dein Spargel manchmal bitter schmeckt und, dass du bitteren Spargel essen kannst, ohne dir Sorgen zu machen. Im Gegenteil: Bitterstoffe sind sogar gesund für dich. Dennoch ist es nicht abzustreiten, dass bitterer Spargel eine geschmackliche Enttäuschung sein kann. Spargel ist nicht günstig und wenn du für etwas bezahlst, dann soll es auch gut schmecken. Glücklicherweise gibt es einige Tipps, wie du den unangenehmen Geschmack mindern oder sogar entfernen kannst.
Bitteren Spargel schälen
Die einfachste Methode, um bitteren Spargel genießbar zu machen, ist es, die Stangen zu schälen und das untere Ende großzügig abzuschneiden. Probiere ruhig von den rohen Stangen, auch sie sind nicht giftig. Sobald sie nicht mehr bitter schmecken, hast du genug abgeschnitten.
Zucker in das Kochwasser geben
Ein einfacher Trick, um bitteren Spargel essen zu können, ist es, ein wenig Zucker ins Kochwasser 🛒 zu geben. Das neutralisiert den Geschmack teilweise. Verwende jedoch nicht zu viel, sonst wird das Ganze zu süß.
Zu Suppe verarbeiten
Wenn beide vorherigen Tipps nicht geholfen haben, dann kannst du deinen bitteren Spargel essen, indem du ihn zu Suppe verarbeitest. Verwende für diese unbedingt Sahne und Butter, denn Fett kann ebenfalls Bitterstoffe binden.
Bitteren Spargel essen: Kein Ding der Unmöglichkeit
Wie du siehst, ist es nicht gefährlich, bitteren Spargel zu essen. Wir haben uns im Endeffekt dafür entschieden, einfach etwas mehr Sauce hollandaise zu verwenden – und uns geschworen, beim nächsten Mal nicht erst am Tisch zu probieren, wie das Essen überhaupt schmeckt, das wir gerade gekocht haben.
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