Der Castagnaccio ist schon ein besonderer Kuchen. Ursprünglich stammte das jahrhundertealte Rezept aus der Toskana. Von dort aus breitete es sich in andere gebirgige und ländliche Regionen aus. Der wahrscheinlich älteste Kuchen Italiens war schon immer vegan und glutenfrei. Dafür steht die mehlfreie Kreation voller Aromen und Vitamine, doch vor allem ist die köstliche Kreation eins: unwiderstehlich.
Castagnaccio: ein herrlicher Kuchen der einfachen Leute
Bereits im 16. Jahrhundert bereiteten toskanische Bauern Castagnaccio zu. Damit gehört der Kuchen zu den ältesten Italiens. Er ist alles andere als fluffig oder luftig, im Gegenteil: es handelt sich um ein kreisrundes, flaches und kompaktes Gebäck, dessen Teig etwas feucht ist. Er stammt aus der berühmten „cucina povera“, der italienischen Küche der armen Leute, der wir heute so viele unwiderstehliche Rezepte verdanken. Denke nur an die Pizza. Im Grunde genommen ähnelt der Castagnaccio ihr sogar.
Im Original besteht das rustikale Gebäck nur aus Kastanienmehl, Wasser, Rosinen und Pinienkernen, inzwischen gehören auch Rosmarin und Olivenöl dazu. Der Kuchen vereint damit die Grundnahrungsmittel der einfachen Leute, den Bauern auf dem Lande. Und zeigt damit eine andere, nicht minder traditionelle Seite der italienischen Küche. In Italien sagt man, dass ein Kastanienbaum eine Familie durch den Winter bringt. Bis heute ist das Land sogar der zweitgrößte Kastanienproduzent der Welt, nach China. Hierzulande findest du Kastanienmehl in gut sortierten Drogerien, Reformhäusern und online.
Die Zubereitung des Castagnaccio ist wunderbar unkompliziert. Mische einfach das Mehl mit Wasser, Olivenöl, Pinienkernen und Rosinen. Den Teig gibst du in eine runde und flache Ofenform. Bestreue ihn mit weiteren Pinienkernen, Rosinen und ein paar Zweigen Rosmarin. Anschließend kommt der Kuchen für ca. 25 Minuten in den Ofen. Traditionell wird er mit Ricotta serviert, der mit Honig gesüßt wird. Eine Kombination, die deine Geschmacksknospen jubeln lassen wird.
Ein weiterer Klassiker aus der italienischen Backstube ist diese herrliche Torta della Nonna, ein Puddingkuchen mit Pinienkernen. Nussig geht es auch mit der Torta Caprese zu, einem glutenfreien Schokoladenkuchen aus Mandelmehl. Und eine weitere Kreation aus der „cucina povera“ ist die Erbazzone, ein italienischer Gemüsekuchen.
Castagnaccio
Zutaten
- 500 g Kastanienmehl
- 500 ml Wasser
- 3 EL Olivenöl
- 100 g Pinienkerne
- 80 g Rosinen
- 1 Zweig Rosmarin
Zubereitung
- Heize den Backofen auf 180 °C vor.
- Mische das Kastanienmehl mit Wasser und 2 EL Olivenöl zu einer dickflüssigen Masse. Gib ¾ der Pinienkerne und Rosinen dazu.
- Bestreiche eine runde, flache Ofenform mit dem restlichen Olivenöl und gib den Teig hinein.
- Bestreue den Kuchen mit den restlichen Pinienkernen und Rosinen. Verteile Rosmarinnadeln darüber.
- Backe den Kuchen etwa 25 Minuten im Ofen, sodass die Pinienkerne goldbraun werden und Risse im Teig entstehen. Serviere ihn am besten lauwarm.