Deutschland hat kulinarisch einiges zu bieten. Die meisten Klassiker fallen oftmals nicht nur durch ihren außergewöhnlichen Geschmack auf, sondern auch durch ihre Namen. So wie dieses Gericht, das als „Himmel und Erde“ bekannt ist. Wie es schmeckt und wie du es zu Hause nachkochen kannst, erfährst du hier.
Himmel und Erde: deutscher Klassiker
Himmel und Erde ist ein Gericht, das in vielen Regionen Deutschlands bekannt ist. Meist wird es mit der hessischen oder rheinischen Küche verbunden, ist aber auch in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und sogar den Niederlanden und Teilen von Polen bekannt. Das Gericht ist seit dem 18. Jahrhundert bekannt, was auch den ungewöhnlichen Namen erklärt.
Warum? Weil zu der Zeit Kartoffeln noch als „Erdäpfel“ bekannt waren. An dieser Stelle ist es vermutlich Zeit, die unwissenden Lesenden darüber aufzuklären, was in diesem mysteriösen Gericht so drin ist. Himmel und Erde besteht aus Kartoffelpüree und geschmorten Apfelstücken oder Apfelmus, manchmal werden beide Zutaten sogar zusammen gekocht. Klassisch wird dazu gebratene Blutwurst, karamellisierte Zwiebeln oder Speck gereicht. Aber nun endlich zum Namen: Die „Erde“ stand für die Kartoffeln, die Erdäpfel, die aus der Erde kommen und der „Himmel“ für die Äpfel, die am Baum wachsen.
Kartoffeln und Äpfel also. Eine ungewöhnliche Kombination auf den ersten Blick. Doch hier lohnt sich ein zweiter Blick. Denn schließlich gibt es auch Klassiker wie Kartoffelpuffer mit Apfelmus, wo die milde Note der Kartoffeln mit der säuerlichen von Äpfeln mit großem Erfolg kombiniert wird. Und die würzige Blutwurst gibt einen großartigen Kontrastgeschmack. So verbindet Himmel und Erde verschiedene Geschmacksrichtungen zu einem kulinarischen Gesamtkunstwerk, dessen Ruf zu Unrecht ein wenig eingestaubt ist. Lass uns dieses tolle Gericht also gemeinsam aus der Versenkung holen und ihm ein neues Leben einhauchen!
Die deutsche Küche hat noch viel mehr zu bieten! Probiere auch Hoppelpoppel, ein Original aus der Berliner Küche, perfekt, um Reste vom Vortag aufzubrauchen. Passend zur Saison und oberlecker: Zwetschgendatschi. Und ebenfalls in Westdeutschland beliebt ist der Spundekäs, ein traditioneller Dip. Zugreifen!
Himmel und Erde
Zutaten
Für das Kartoffelpüree:
- 1 kg Kartoffeln mehligkochend
- Salz
- 2 EL Butter
- 100 ml Sahne
- 1 Prise Muskat
Für das Apfelkompott:
- 4 Äpfel Boskop
- 1 Spritzer Zitronensaft
- 2-3 EL Zucker
Für die Röstzwiebeln:
- 2 Gemüsezwiebeln
- 2 EL Weizenmehl
- Öl zum Anbraten
Zubereitung
- Schäle die Kartoffeln und koche sie in gesalzenem Wasser gar. Gieße sie ab und lass sie ausdampfen.
- Entferne die Kerngehäuse der Äpfel und schneide sie in Stücke. Gib diese mit dem Zitronensaft und Zucker in einen Topf und lass alles aufkochen. Köchele das Kompott, bis die Äpfel weich sind.
- Ziehe die Zwiebeln ab und schneide sie in Ringe. Wälze diese in Weizenmehl und backe sie in etwas Öl knusprig.
- Währenddessen kannst du das Kartoffelpüree fertigstellen. Presse die Kartoffeln durch eine Presse und rühre sie mit Butter und Sahne cremig. Schmecke mit Salz und Muskatnuss ab.
- Gib das Kartoffelpüree auf einen Teller und garniere es mit den Apfelstücken, etwas von deren eingekochtem Sud und Röstzwiebeln.
Notizen