Sie ist bitter, süß, stückig und gehört zu England wie Tee und Ale: Orangenmarmelade. Wir zeigen dir heute, wie du das englische Original zu Hause herstellen kannst. Falls du also noch ein süßes Geschenk aus der Küche benötigst, pass gut auf!
Bittersüß und traditionsreich: so kochst du Orangenmarmelade wie in England
Marmelade, das ist der süße Aufstrich aus Orangen, Erdbeeren oder außergewöhnlichen Zutaten wie Kaffee, richtig? Nicht so ganz. Denn während aus all diesen Produkten in der Tat ein süßer Aufstrich wird, ist die Bezeichnung „Marmelade“ nicht immer die richtige. Tatsächlich darf das Wort nur die Aufstriche, die aus Zitrusfrüchten hergestellt werden, bezeichnen. Aufstriche aus allen anderen Zutaten nennen sich Konfitüre. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist das natürlich anders. Aber falls diese Orangenmarmelade dir so gut schmeckt, dass du sie verkaufen möchtest, weiß du jetzt Bescheid, wie du sie bezeichnen solltest.
Die erste Orangenmarmelade geht zurück ins England des 17. Jahrhunderts, wo sie eher als feste Masse verzehrt wurde. Seit dem 18. Jahrhundert wird sie in Großbritannien kommerziell hergestellt und besitzt die stückige Konsistenz, für die sie heute bekannt ist. Für die Zubereitung brauchst du wenig: Bitterorangen, Zitronensaft und Zucker. Ob du Gelierzucker oder herkömmlichen verwendest, ist dir überlassen. Zitrusfrüchte sind reich an Pektinen, einem Geliermittel. Beim Kochen wird dieses freigesetzt und stabilisiert dabei deine Orangenmarmelade. Um auf Nummer sicher zu gehen, empfehlen wir dennoch Gelierzucker. Es wäre doch zu schade, die Zeit zu investieren und am Ende eine flüssige Marmelade in Gläsern zu haben.
Auch wenn du deine Orangenmarmelade aus Bitterorangen herstellst, wird das Ergebnis nicht ungenießbar. Das Kochen zerstört teilweise die Bitterstoffe und ergibt ein süßes, nur noch leicht bitteres Ergebnis. Sollte es dir doch zu viel sein, kannst du auch normale Orangen verwenden. Achte nur darauf, dass du Bio-Produkte verwendest, die keine Pestizide in der Schale aufweisen. Serviere deine Orangenmarmelade auf einem Toast mit etwas gesalzener Butter, was wesentlich besser schmeckt als es sich anhört. Wenn du deine Gläser richtig sterilisierst und auf die korrekten Lagerbedingungen achtest, hält sich deine Orangenmarmelade mehrere Monate oder sogar Jahre. Aber keine Sorge, so alt wird sie nicht werden.
Orangenmarmelade
Kochutensilien
- 4 Einmachgläser
Zutaten
- 500 g Bitterorangen
- 1 Zitrone nur Saft
- 1 kg Gelierzucker
Zubereitung
- Spüle die Bitterorangen gründlich mit heißem Wasser ab.
- Lege sie in einen Topf und presse die Zitrone darüber aus. Bedecke das Ganze mit 770 ml Wasser. Sollte dieses nicht ausreichen, verwende einen kleineren Topf. Beschwere die Orangen mit einem Teller, damit sie unter Wasser bleiben. Köchele sie etwa 2 Stunden lang, bis sie sich leicht einstechen lassen.
- Nimm die Orangen aus dem Kochwasser, hebe dieses aber unbedingt auf. Lass‘ sie etwas abkühlen und schneide sie dann in der Hälfte durch. Entferne alle Kerne und schabe das Fruchtfleisch heraus. Gib diese zur Kochflüssigkeit und koche das ganze für etwa 6 Minuten auf. Siebe dann das Fruchtfleisch heraus und presse dieses gut aus.
- Schneide nun die Orangenschalen in feine Streifen und gib sie zusammen mit dem Zucker zur Kochflüssigkeit.
- Koche das Gemisch unter Rühren auf und koche es dann blubbernd für etwa 20 Minuten, bis die Marmelade anfängt, zu gelieren.
- Fülle die Marmelade in sterilisierte Gläser und verschließe diese gut.
Notizen